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von Lukas Racke

Sektorkopplung

Sektorkopplung bezeichnet einen Ansatz der Energiewende in Deutschland, der darauf abzielt, die häufig weitgehend getrennt betrachteten Bereiche Strom, Wärme, Mobilität und Industrie systematisch miteinander zu verknüpfen. Hierbei bildet Sektorkopplung einen wesentlichen Baustein zur klimaneutralen Energieversorgung, da sie die Nutzung erneuerbarer Energien auch über den Stromsektor hinaus ermöglicht und folglich die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduziert. Zudem trägt sie dazu bei, die Flexibilität des Energiesystems zu erhöhen und Energieverbräuche effizienter zu gestalten.

Ein klassisches Beispiel für eine solche Verbindung von Sektoren ist die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung, bei der solche Wärme nutzbar gemacht wird, die als Nebenprodukt der Stromerzeugung entsteht. „Bisher stehen Konzepte zur Weiterleitung von überschüssigem Strom zur Erzeugung von Wärme (Power-to-Heat) oder zur Herstellung von Brenngas (Power-to-Gas) im Fokus der öffentlichen Debatte. Diskutiert werden aber zunehmend auch andere Kopplungsmodelle wie etwa Power-to-Mobility, Power-to-Valuables und Power-to-Liquids.“[1]

Sektorkopplung verfolgt das Ziel, Energieflüsse zwischen den genannten Sektoren durchlässiger zu gestalten und damit den Ausbau erneuerbarer Energien gesamtsystemisch zu unterstützen. Gerade die schwankenden Leistungsspitzen aus Wind- und Solaranlagen können auf diese Weise effizienter genutzt werden, da überschüssige Energie in Wärme, Mobilität oder industrielle Prozesse überführt werden kann, anstatt erneuerbare Anlagen abregeln zu müssen. Gleichzeitig bietet eine verbesserte Kopplung der Sektoren das Potenzial, flexible Lasten – etwa in der Wärmeversorgung, der Elektromobilität oder der Industrie – zukünftig besser an die aktuellen Anforderungen des Stromsystems anzupassen.


Quellen:

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/sektorkopplung-54392

https://www.unendlich-viel-energie.de/projekte/forum-synergiewende/wissen/die-zehn-wichtigsten-fakten-zur-sektorenkopplung

Fußnoten: