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von Pfeif

Energetische Sanierung im Altbau

Im Zuge der Energiewende nimmt die Sanierungsmöglichkeit im Bestand eine zentrale Bedeutung ein, um den fortschreitenden Klimawandel aufzuhalten und das Weltklima zu erhalten. In diesem Kontext gilt die energetische Gebäudesanierung als eine wichtige Stellschraube der Energiewende, da der Sanierungsfähige und -nötige Immobilienbestand in Deutschland in hoher Zahl vorhanden ist. Somit liegt in der Altbausanierung ein großes Potenzial für Energieeffizienz und Klimaschutzvorkehrung.

Quelle: ZAB_Merkblatt_Entscheidungsunterstützung: Vorbehalte Energetische Sanierung_(Nov. 22)

Etwa 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Gebäudebereich. Hier entstehen demzufolge ca. ein Drittel der von uns produzierten Treibhausgasemissionen. Hieran wird deutlich, welches Einsparpotenzial im Gebäudesektor liegt. Demnach erfolgt die größte Energie für Heizen von Wohn- und Arbeitsräume (Wärmebereitstellung), zum Beheizen des Brauchwassers (Waschen, Duschen, Baden, Kochen (Warmwasserbereitstellung)), veraltetet Heizungsanlagen, mangelnde Wärmedämmung und fehlende energetische Sanierung der Bestandsgebäude und öffentlichen Verwaltungen: „Deutsche Heizungen sind im Schnitt älter als 17 Jahre! 75 Prozent der Altbauten hierzulande stammen aus Baujahren, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1979 liegen. Die Häuser sind bislang Großteils gar nicht oder kaum energetisch saniert. Von einem klimaneutralen Gebäudestand sind wir in der Bundesrepublik damit weit entfernt.“[1]

Dabei betonen Klimaforscher, Wissenschaftler und Experten immer wieder die Bedeutung klimaneutraler Gebäude für eine erhebliche Verbesserung im Klimaschutz. Insbesondere für Neubau überwiegen die negativen Auswirkungen, da Neubau als einer der größten Verursacher für Treibhausemissionen gilt. So betont der NABU die negative Ökobilanz und fragwürdige Nachhaltigkeit neugebauter Gebäude: "Besonders stark ins Gewicht fällt bei der Ökobilanz von Neubauten die Zeit, bevor das Gebäude überhaupt genutzt wird. Inzwischen verursacht ein typischer Neubau bereits bei der Herstellung und Errichtung die Hälfte der gesamten Treibhausgas-Emissionen und des Energieaufwands, die er bei einem Lebenszyklus von 50 Jahren insgesamt auslöst. Auch bei der Nutzung und Entsorgung entstehen weitere Emissionen. Zudem sorgt die Bautätigkeit für 50 Prozent des deutschen Abfallstroms und ist daher auch aus Ressourcenperspektive ein Problem."[2]

Im Gegenzug wird dadurch der klimaneutralen Aufwertung von Bestandsgebäuden, insbesondere vom Altbau, eine zentrale Rolle zuteil. Nur durch eine aufwendige energetische Sanierung können diese Gebäude oft noch ausgestattet werden. Hierunter fallen Maßnahmen, wie:

  • Modernisierung der Heizungsanlage
  • Austausch alter Fenster und Türen
  • Dämmung von Gebäude, Dach, Keller
  • Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung (Erdwärme, Solarthermie, etc.)
  • Erzeugung und Nutzung von Photovoltaik

Daher sieht der NABU insbesondere die Politik in der Pflicht, die Bauwirtschaft stärker nachhaltig und effizient zu steuern, denn es sei nun an der Zeit: "den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blick zu nehmen und ökologisch zu optimieren: Von der Baustoffherstellung über Errichtung und Betrieb bis hin zu Rückbau oder Abriss. Es ist von entscheidender Bedeutung für den Klimaschutz, dass die Politik Treibhausgas-Emissionen, Energieverbrauch, Rohstoffverbrauch und Abfallaufkommen in Verbindung mit der Errichtung, Modernisierung und Entsorgung von Gebäuden zum Thema macht."[3]



Zusätzliche Infos zum Thema automatische Lüftung und Vorbeugung von Schimmel: