"Schon heute stammt mehr als die Hälfte der Stromerzeugung in Deutschland aus erneuerbaren Energien. Perspektivisch wird Strom zu über 90 Prozent aus Windenergie- und PV-Anlagen kommen. Biomasse, Wasserkraft und Wasserstoff liefern die weiteren Mengen. Dies bedeutet – und das ist die zentrale Herausforderung des künftigen Stromsystems –, dass die Stromerzeugung perspektivisch immer stärkere Schwankungen aufweist: Bei guten Wind- bzw. Sonnenverhältnissen wird viel Strom erzeugt, bei schlechten Wind- und Sonnenverhältnissen wird wenig Strom erzeugt. Die Schwankungen in der Stromerzeugung haben zudem unterschiedliche zeitliche Dimensionen: Schwankungen innerhalb einer Stunde oder eines Tages sind mit anderen Herausforderungen verbunden und erfordern andere Lösungen als Schwankungen über mehrere Tage und saisonale Schwankungen.
Teilweise können die zunehmenden Schwankungen beim Energieangebot durch kosteneffizienten Ausgleich im europäischen Stromnetzverbund oder durch Flexibilität bei der Energienachfrage ausgeglichen werden. Dabei geht es darum, nicht Teilsysteme (wie z. B. die Stromversorgung) isoliert zu betrachten, sondern das Gesamtsystem. Denn über die Sektorkopplung sind die verschiedenen Bereiche künftig zunehmend miteinander verbunden. Mit einer Abstimmung zwischen den einzelnen Sektoren und Optimierung im Gesamtsystem lassen sich in erheblichem Maße Kosten sparen.
Darüber hinaus spielen Speicher in allen Bereichen (Strom, Wasserstoff, Wärme) eine wichtige Rolle. Insbesondere können perspektivisch auch Wasserstoff- und Wärmespeicher die Systemintegration der erneuerbaren Energien erleichtern und Speicherfunktionen im Energiesystem übernehmen. Speicher werden daher teilweise als Troubleshooter und 'Schweizer Taschenmesser' der Energiewende bezeichnet."[1]
In Deutschland kommen eine Reihe verschiedener Technologien zur Energiespeicherung zum Einsatz. In Ihrer Gesamtheit bilden die Energiespeicher eine technische Voraussetzung für eine zuverlässige, saubere und zunehmend erneuerbare Energieversorgung in Deutschland.
Relevante Speichertechnologien in Deutschland:
"Um die stark wachsenden Anteile der Stromerzeugung aus Windenergie (Ziele: 115 GW Wind Onshore und 30 GW Wind Offshore in 2030) sowie Photovoltaik (Ziel: 215 GW in 2030) zu integrieren, wird künftig viel Flexibilität im Energiesystem erforderlich sein. Neben der Bedeutung des europaweiten Netzausbaus und Strombinnenmarkts zum grenzüberschreitenden Ausgleich von Erzeugungsspitzen und der Flexibilisierung von Verbrauchseinrichtungen wächst damit auch der Bedarf an Energiespeichern (Strom, Wärme, Wasserstoff) [...]
Die Stromspeicher-Strategie des BMWK zielt darauf ab, den Hochlauf der Stromspeicher zu unterstützen und eine optimale Integration der Stromspeicher als Kurzzeitspeicher in das Stromsystem zu erreichen."[2]
Speicherstrategie der Bundesregierung: https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Downloads/S-T/speicher-fuer-die-energiewende.html